Sonntag, 18. April 2021

V is for Virgin (Kelly Oram) - Band 1

Cover: One Verlag

Worum geht es?

Val wurde adoptiert, weil ihre leibliche Mutter noch viel zu jung für Kinder war. Sie wusste nicht einmal, wer der Vater sein könnte und wollte ihrer Tochter dennoch ein gutes Leben schenken.

Daher hat sie die bestmögliche Familie für Val rausgesucht und ihr somit genau diese Chance gegeben.

Für Val selbst steht jedoch fest, dass sie mit dem Sex warten möchte, bis sie sich absolut sicher und mit ihrem zukünftigen Mann verheiratet ist.

Doch genau diese Entschlossenheit sorgt dafür, dass Val vor der gesamten Schule bloßgestellt wird. Val jedoch nutzt dies und verteidigt sich. Genau damit tritt sie jedoch etwas los, wovon sie so selbst nie geträumt hätte.

Infobox
V is for Virgin
Band 1 der Kellywood-Dilogie
Autorin: Kelly Oram
Erschienen: Mai 2020
Verlag: One Verlag
ISBN: 978-3-8466-0098-6
Gerne: New Adult
Seiten: 336 Seiten
Amazon*

Meine Meinung
Der Schreibstil ist gut und das Buch lässt sich schön lesen, das kann man nicht anders sagen. Alles andere dagegen hat mich leider nicht überzeugt.

Zum einen ist Val zu Beginn der Geschichte gerade mal 17 Jahre alt und es wird ein riesen Theater darum gemacht, dass sie noch Jungfrau ist.
Tatsächlich finde ich das mit 17 gar nicht so abwegig, aber bei Val kommt natürlich quasi sofort das Kamerateam, um diese eiserne Jungfrau abzulichten.
Hier finde ich das Alter sehr niedrig angesetzt.

Als nächstes stört mich, dass Val im Verlauf der Geschichte einfach jedem, der ihr was bedeutet hat, den Rücken kehrt, und nur ihre eigene Kampagne und die damit verbundene Verantwortung im Blick hat. Klar, es ist verständlich, dass sie als vorzeige-Jungfrau eine gewisse Funktion hat und auch darauf achten muss, was sie in der Öffentlichkeit macht, aber dennoch könnte man ja zumindest mit seiner besten Freundin sprechen und versuchen den Kontakt zu halten.
Stattdessen wird aber alles, was nicht einwandfrei zu „V is for Virgin“ passt, in den Hintergrund geschoben.

Auch der Rockstar, der dann ja sogar ein ganzes Album über Val veröffentlicht und darüber, wie gerne er sie doch ins Bett bekommen würde, bietet sich natürlich immer wieder eine öffentliche Schlacht mit ihr. Hier stört Val, dass es angeblich alles nur PR ist. [Spoiler] Doch als er dann Jahre später (im Epilog) im TV wieder auftaucht und sich öffentlich mit ihr ausspricht, gleichzeitig aber bekannt gibt, dass er ab nun als Solokünstler unterwegs sein wird, freut sie sich einfach nur und findet ihn super.
Obwohl hier sogar das lang erhoffte Wiedersehen mit ihrer Mutter für missbraucht wird. Hier hätte ich die Aufregung tatsächlich für angebracht gefunden, zuvor leider nicht so ganz. [Spoiler ende]

Was mich aber am allermeisten stört: es wird die ganze Zeit so dargestellt, als würden nur die „bösen“ Männer Sex haben wollen und Frauen zur Not halt einfach dazu zwingen, mit ihnen zu schlafen. Ohne darauf zu achten, ob die Frau das auch möchte, oder ob sie dazu überhaupt bereit ist.
Natürlich, es ist ein Wunder mit 17 noch Jungfrau zu sein, aber gleichzeitig wollen nur die bösen bösen Jungs Sex.

Generell werden Männer sehr negativ dargestellt. Der böse Ex, der Val als Schlampe hinstellt, weil er sie nicht ins Bett bekommen hat. Der Rockstar, der sich so sehr nach ihr sehnt, dass er gleich ein ganzes Album über seine sexuellen Gelüste veröffentlicht und noch einige mehr.
Natürlich gibt es auch in „V is for Virgin“ Männer, die die Entscheidung akzeptieren und teilweise sogar unterstützen, doch diese rücken schnell in den Hintergrund.

Auch die Alternative zu „V is for Virgin“, nämlich „A is for Abstinence“ unterstreicht für mich nur, dass Sex generell als etwas schlechtes dargestellt wird. Auch hier, beschweren sich natürlich nur die Männer darüber, dass die Frauen mitmachen möchten.
Eine ausgewogene Beziehung scheint es nicht zu geben.

Entsprechend kann ich euch das Buch leider nicht empfehlen.

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